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Spatenstich erfolgt


Nach sechs Jahren mit vielen Planungsrunden, Änderungen, Diskussionen und politischer Entscheidungsfindung beginnen die sichtbaren Arbeiten am neuen Forum am Rathaus mit dem Rückbau des alten Baukörpers. 

Das neue Forum am Rathaus ist multifunktional, modern und lässt eine neue Nutzungsvielfalt entstehen. Es bietet vielfältige Möglichkeiten für Bildung, Versammlung, Arbeit, Sport, Kunst, Debatte und Feiern.

Das Forum erfüllt damit als zentraler Treffpunkt für Bürger, Vereine, Interessengruppen und Politik auch eine wichtige soziale Funktion des Miteinanders bei gemeinsamen Aktivitäten und im Austausch.

„Das Gebäudeensemble ist mit erheblich mehr Flächen, dank eines innovativen Energiekonzeptes, hocheffizient und erfüllt damit die Vorgaben für ein Effizienzgebäude der Stufe 40“, unterstreicht Bürgermeister Alexander Kreissl.

Der 1. Spatenstich erfolgte am 15. Juli gemeinsam durch die Vorsitzende der Gemeindevertretung, den Bürgermeister, den Planer, den Projektsteuerer und die vier Fraktionsvorsitzenden in der Gemeindevertretung.

Auf dem Bild (v.l.n.r.): Andreas Janouschkowetz (Loewer + Partner Architekten), Birgit Kannegießer (SPD), Suse Bruer (Vorsitzende der Gemeindevertretung), Bürgermeister Alexander Kreissl, Max Panhans (CDU), Katja Ebert (Die Grünen), Ralph Konrad (FDP) und Jannis Zimmermann (Hitzler Ingenieure).


Rede des Bürgermeisters Alexander Kreissl anlässlich des ersten Spatenstichs zum Bauprojekt "Neues Forum am Rathaus":

Sehr geehrte Damen und Herren,

sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger von Seeheim-Jugenheim,

mit dem neuen Forum am Rathaus geht es voran.

Auch deshalb freue ich mich, heute, gemeinsam mit Ihnen den ersten symbolischen Spatenstich als Beginn der sichtbaren Arbeiten an unserem neuen multifunktionalen Zentrum als zentraler Treffpunkt für Bürger, Vereine, Interessengruppen und Politik, als Ort des Miteinanders, gemeinsamer Aktivitäten und des Austausches, vorzunehmen.

Ende 2016 musste die alte Sport- und Kulturhalle geschlossen werden.

An der schon länger sanierungsbedürftigen Halle war es auf Grund einer undichten Stelle im Dachbereich zu einem größeren Wasserschaden gekommen, eine Reparatur stellte sich vor dem Hintergrund der grundsätzlichen Sanierungsbedürftigkeit als unwirtschaftlich heraus. 

In diesem Moment der Schließung wurde unübersehbar:
Es muss etwas getan werden.

Mehrere Varianten kamen ins Gespräch:
von einer Kernsanierung bis zum Neubau mit Büroräumen für die Verwaltung.

Ein Runder Tisch wurde zur Beteiligung von Vereinen, Parteien, Interessengruppen, der Gemeindeverwaltung sowie sachkundiger Bürger eingerichtet.

Der Runde Tisch begleitet das Projekt von Anfang an und nimmt die Aufgabe wahr, die konkreten Anforderungen der Nutzer des neuen Forums am Rathaus zu besprechen und in das Bauprojekt einzubringen.

Planungsschritte werden hier vorgestellt und diskutiert, Bedürfnisse von den Teilnehmern formuliert und bestmöglich mit den Planungen verbunden.

Die Gemeindevertretung entschied sich im Frühjahr 2018 für die „Mittellösung light“, die eine Vergrößerung der Halle mit einem Sitzungssaal für die Gemeindevertretung und einer zentralen Gemeindebibliothek vorsah.

Nach einem massiven Schimmelschaden in einem Archivstandort der Gemeinde, der im Herbst 2019 zu Tage trat, wurde die Entscheidung zur „Mittellösung light“ revidiert. Die Gemeindevertretung gab der „Maximallösung 3G“ den Vorzug, um zusätzlich Raum für Büros und ein neues zentrales Archiv zu schaffen.

Ein weiterer Vorteil dieser Lösung:

Die Gemeindeverwaltung kann das angemietete Gebäude am Georg-Kaiser-Platz aufgeben, in dem neben Bürgerbüro und Ordnungsamt eine große Zahl von Büroräumen untergebracht sind, und künftig eigene Räumlichkeiten nutzen.

Mit der Projektsteuerung wurde Anfang 2019, wie bei öffentlichen Bauprojekten dieser Größenordnung üblich, die Firma Hitzler Ingenieure aus Frankfurt beauftragt. Um ein Planungsbüro beauftragen zu können, musste nach gesetzlichen Regularien in einem aufwändigen Verfahren europaweit ausgeschrieben werden. Anfang 2020 ging das Darmstädter Planungsbüro Loewer+Partner als Generalplaner aus der Ausschreibung hervor.

Im Dezember 2020 stimmte die Gemeindevertretung der Vorentwurfsplanung der Leistungsphase 2 zu und setzte eine Baukostenobergrenze für den Generalplaner und Projektsteuerer auf 17 Millionen Euro fest.

Vor dem volkswirtschaftlichen Hintergrund von Materialknappheit und galoppierenden Materialpreisen eine große Herausforderung.

Im September 2021 kam ein neues Energiekonzept anstatt des bis dahin vorgesehenen Konzeptes zum Zuge. Dieser Beschluss der Gemeindevertretung wurde im Februar 2022 nochmals einstimmig bestätigt.

Das neue Forum wird demnach als Effizienzgebäude der Stufe 40 mit entsprechenden zusätzlichen Maßnahmen zur Dämmung, mit hocheffizienter Wärmepumpenanlage mit Eisspeicher und einer Photovoltaikanlage errichtet.

Ein Effizienzgebäude 40 verbraucht per Definition 40 Prozent der Energie, die das Gebäudeenergiegesetz (GEG) verlangt.

Das neue Forum am Rathaus kommt so insgesamt mit 150 kW Wärmeerzeugungsleistung aus. Das alte wesentlich kleinere Gebäude benötigte 700 kW Wärmeerzeugungsleistung.

Zudem werden zukünftig die Heizkosten der Büroräume im Sparkassengebäude gespart.

Die Entscheidung für dieses Energiekonzept ist vor dem Hintergrund der aktuellen Situation explodierender Energiepreise eine sehr gute Entscheidung.

Für dieses Energiekonzept hat die Gemeindevertretung folgerichtig die Beschränkung auf ein maximales Investitionsvolumen von 17 Mio. € in Bezug auf die Zusatzkosten für das Energiekonzept aufgehoben. Dies auch in Bezug auf zusätzliche Maßnahmen zur Barrierefreiheit und für Küchentechnik.

Auf der anderen Seite werden über die Jahre Millionen an Mietkosten für Büroräume gespart, die in das neue Forum mit eigenen Büroräumen der Gemeinde gut investiert sind.

Mit erheblich mehr Flächen für Büroräume, Sporthalle, Mediathek, Versammlungsräume, Küche, Sanitär- und Lagerräumen werden im neuen Forum rund 80 Prozent weniger Wärmeerzeugungsleistung benötigt als in der alten kleineren Halle. Das neue Forum am Rathaus erhöht zudem die Flächeneffizienz.

Das neue Forum ist gut mit dem ÖPNV erreichbar und fasst Einrichtungen der Gemeinde zentral gelegen zusammen. Es bietet vielfältige Möglichkeiten für Bildung, Versammlung, Arbeit, Sport, Kunst, Debatte und Feiern an einem Ort, schafft kurze Wege und mehr Möglichkeiten.

In diesem Sinne freue ich mich, dass es mit dem neuen Forum am Rathaus voran geht und wünsche uns allen einen guten und möglichst reibungslosen Baufortschritt.