Erinnerungsarbeit

Erinnerungsarbeit

Achim Dietermann bei einer Führung auf dem jüdischen Friedhof Alsbach


Warum Erinnerungsarbeit?

"Geschichte wiederholt sich", so lautet die Überschrift eines kurzen Textes von Max Prosa, der es auf den Punkt bringt, warum Erinnerungsarbeit so wichtig ist.

"Geschichte wiederholt sich"

Aber nicht von selbst

Wir sind es

die sie wiederholen

Wir sind es auch

die daraus ausbrechen

Aber nicht von selbst


Es ist wichtig, den Blick in die Vergangenheit zu richten - denn nur so können wir aus dem Vergangenen lernen.

Gerade die Verbrechen und Gräuel, die während der Nazi-Zeit geschehen sind, sollten uns zu einem klaren „Nie wieder“ führen. Daran müssen wir arbeiten.

Die Gemeinde Seeheim-Jugenheim hält auf vielfältige Weise die Erinnerung wach: mit regelmäßigen Gedenkveranstaltungen zum 9. November 1938, zum Volkstrauertag und zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar sowie mit Stolpersteinen und mit Dokumentationen, die das Vergangene ins Jetzt holen.

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AKTUELLES

Die Geschichten dahinter: Stolperstein-Hörausstellung zum Holocaust-Gedenktag 2024

Unter dem Titel „Nachhören – Nachdenken“ gibt es zum diesjährigen Holocaust-Gedenktag eine zweitägige Hörausstellung, die sich mit den Stolpersteinen in Seeheim-Jugenheim befasst. Die Ausstellung richtet den Blick auf die Schicksale, die hinter den Stolpersteinen stehen. Dreizehn Audiobeiträge, die in den letzten zwei Jahren für eine geplante Stolperstein-App entstanden sind, erzählen die Lebensgeschichten der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die von den Nazis verfolgt, vertrieben, deportiert oder ermordet wurden. Recherchiert, geschrieben und komplett produziert wurden die Beiträge von zehn Teilnehmern, die sich dem Ende 2021 von der Gemeinde begonnenem Projekt angeschlossen und Stolperstein-Patenschaften übernommen haben. 

Neben den Audiobeiträgen, die den Lebensspuren nachgehen, führen Stellwände mit Fotos, historischen Dokumenten und kurzen Texten in die Lebensgeschichten ein. Weitere Stellwände informieren darüber, wie die Audiobeiträge entstanden sind und laden dazu ein, mit den Teilnehmern des Projekts über das Gehörte und über das Thema Erinnerungsarbeit ins Gespräch zu kommen.

Am Samstag, dem 27. Januar, findet um 14 Uhr die Vernissage zur Ausstellung statt. Die Hörausstellung im Foyer des Verwaltungsgebäudes am Georg-Kaiser-Platz in Seeheim kann man an diesem Tag von 14 bis 18 Uhr besuchen. Am Sonntag, dem 28. Januar, hat sie von 11 bis 16 Uhr geöffnet. 

Veranstaltungen 2023

Gedenken am 9. November - Erinnerung an die Novemberpogrome von 1938

Mit einer Gedenkveranstaltung am Donnerstag, dem 9. November, möchten die christlichen Gemeinden und die Gemeinde Seeheim-Jugenheim an die Novemberpogrome von 1938 erinnern, die den Auftakt bildeten für die systematische Verfolgung und Ermordung der Juden in Nazi-Deutschland. Das Gedenken findet in diesem Jahr vor dem Gedenkstein für die jüdischen Opfer in Jugenheim statt, der sich in der Ludwigstraße neben der Filiale der Darmstädter Sparkasse befindet. Die Teilnehmenden sind herzlich eingeladen, einen kleinen Stein mitzubringen. Damit soll – ähnlich des Brauchs im Judentum, einen Stein zur Ehrung der Toten auf die Gräber zu legen – ein Davidstern aus den steinernen Fundstücken als Zeichen des Gedenkens und der Achtung entstehen. Zu hören ist auch der Audiobeitrag für die geplante Stolperstein-App über Heinrich Koppel, der mit seiner Familie in der Ludwigstraße lebte und 1942 in Treblinka ermordet wurde. Die Gedenkveranstaltung beginnt um 17.30 Uhr. 

Gedenken der Kriegsopfer damals und heute - Kirchengemeinden und Kommune zum Volkstrauertag

Mit einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung wollen die Kirchengemeinden in Seeheim-Jugenheim und die Kommune zum Volkstrauertag den Opfern von Kriegen gedenken. Am Sonntag, dem 19. November, findet um 10 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst in der Jugenheimer Bergkirche unter dem Titel „Mahnung zum Frieden – Gedenken der Kriegsopfer damals und heute“ statt, der als Schlusspunkt einen Gang aller Gottesdienstbesucher zum Mahnmal an der Auffahrt zum Heiligenberg hat. Dort gibt es eine Kranzniederlegung und ein kurzes stilles Gedenken. Alle Teilnehmer der Gedenkveranstaltung sind herzlich dazu eingeladen, eine Blume zum Ablegen am Mahnmal mitzubringen.

Zum Holocaust-Gedenktag 2023

Besuch im Jüdischen Museum in Frankfurt

Jüdisches Museum Frankfurt

Anlässlich des Holocaust-Gedenktags hatte die Gemeinde Seeheim-Jugenheim in diesem Jahr zu einem Besuch im Jüdischen Museum am 28. Januar in Frankfurt eingeladen. Die Themenführung „Gegenwart und Geschichte“ wirft einen Blick auf die neue Dauerausstellung. Die Folgen der Schoa prägten das jüdische Leben im Deutschland der Nachkriegszeit. Dass die nationalsozialistischen Überzeugungen nicht mit Hitler untergegangen waren, zeigte sich im Antisemitismus in der neu gegründeten Bundesrepublik. Persönliche Perspektiven und Erzählungen lassen die jüngere jüdische Geschichte in Frankfurt und ihre Bedeutung für die Gegenwart lebendig werden. 20 Frankfurter Jüdinnen und Juden schildern ihre Eindrücke der jeweiligen Zeit und geben Einblicke in ihre aktuelle Situation. Ein weiteres Thema sind die jüdischen Perspektiven auf den Judenhass seit Ende des 19. Jahrhunderts. Im Fokus stehen hier die Reaktionen und der Widerstand von jüdischer Seite. Die Führung stellt Biografien einzelner Menschen vor, die rechtzeitig fliehen konnten, Widerstand leisteten und/oder ermordet wurden.

Erinnerungsarbeit in Seeheim-Jugenheim

Stolpersteine in der Kommune

Die Lebensgeschichten zum Nachlesen und Hören

Zeichnung Mann mit Handy

Im Entstehen: Stolperstein-App 

Infos zum Projekt und Blog

Publikationen

Dokumentationen Geschichtswerkstatt Geschwister Scholl

Teilnehmer bei einer Stolpersteinführung in der Albert-Schweitzer-Straße in Seeheim

Gedenkveranstaltungen

Rückschau auf vergangene Veranstaltungen