Zeitungen in einem Zeitungsständer beim Händler

Mutige Frauen


Rund sechs Millionen Juden wurden während der Shoa von den Nationalsozialisten ermordet. Einige zehntausend jedoch konnten gerettet werden – dank des Engagements von Menschen, die ihr eigenes Leben riskierten, um zu helfen: Frauen und Männer, die verfolgte Juden in ihren Wohnungen oder auf ihren Bauernhöfen versteckten, ihnen falsche Papiere besorgten oder sie außer Landes schmuggelten. Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat dafür 27.362 Menschen den Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“ verliehen. Nur eine Handvoll dieser Menschen sind heute öffentlich bekannt – und die wenigen, die man kennt, sind zumeist Männer. Frauen, die Juden halfen oder retteten, sind hingegen im Nebel der Geschichte verborgen. Und das, obwohl laut Statistiken von Yad Vashem mehr als die Hälfe aller Retter Frauen waren. Die Gedenkstätte nennt sie „Women of Valor“, also Frauen der Tapferkeit.

In ihrem Vortrag über „die vergessenen Helferinnen und Retterinnen von Juden während der Shoa“ stellt Lilly Maier exemplarisch mehrere dieser mutigen Frauen vor. Es geht aber auch um die Frage, warum sie in der Erinnerungskultur bis heute vernachlässigt sind. Die in München lebende Autorin forscht zum Nationalsozialismus und war schon zweimal in Seeheim-Jugenheim auf Einladung der Gemeinde mit Lesungen aus ihren Büchern zu Gast. Der Vortrag, der gemeinsam von den Bereichen für Gleichstellung und Erinnerungskultur veranstaltet wird, findet am Mittwoch, dem 6. Juli, in der Seeheimer Laurentiuskirche statt. Einlass ist um 19 Uhr, Beginn um 19.30 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Weitere Informationen zu Lilly Maier unter www.lillymaier.wordpress.com