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Haus Hufnagel startet im Juni, Ober-Beerbach folgt im September


Um weitere dringend erforderliche Angebote zur Kinderbetreuung in der Kommune zu schaffen, geht die KiTa im Haus Hufnagel im Juni an den Start, die Naturkindgruppe im Bauwagen auf dem Bolzplatzgelände in Ober-Beerbach folgt nach den Sommerferien. Insgesamt entstehen so 65 zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt.

Eigentlich war die Inbetriebnahme der beiden Gruppenräume im Haus Hufnagel bereits zum Jahresbeginn geplant. Doch durch eine Schadstoffsanierung, die sich bei den Umbaumaßnahmen Mitte November als erforderlich herausstellte, sowie eine daraus resultierende Änderung des Brandschutzkonzeptes kam es zu einer zeitlichen Verzögerung. „Als dann mit dem Umbau endlich alles geregelt war, ergab sich die nächste Hürde, die wir überwinden mussten“, so Bürgermeister Alexander Kreissl. Denn durch den allgemeinen Mangel an Betreuungspersonal konnten zunächst nicht alle Stellen besetzt werden. Die KiTa im Haus Hufnagel startet so auch erst mit einer Gruppe, die von Anfang Juni bis zu den Sommerferien nach und nach belegt wird. Nach den Ferien kann dann die zweite Gruppe mit der schrittweisen Eingewöhnung der Kinder beginnen. Insgesamt bietet die Einrichtung 45 sogenannten Ü3-Kindern einen Betreuungsplatz.

Auch die Naturkindgruppe auf dem Bolzplatz in Ober-Beerbach kann erst etwas später als geplant in Betrieb gehen, da es Lieferschwierigkeiten aufgrund der zurzeit hohen Nachfrage bei Bauwagen und Sanitärcontainern gab. Die Ü3-Gruppe ist angegliedert an die KiTa Ober-Beerbach in direkter Nähe, sodass die Einrichtung künftig als dreizügige Kindertagesstätte betrieben wird. Nach den Sommerferien können die ersten der insgesamt 20 Kinder in die neue Naturkindgruppe aufgenommen werden. „Personalprobleme hatten wir hier ebenfalls zu stemmen, allerdings weniger im Naturkindbereich als bei der regulären KiTa“, berichtet der Rathauschef. „Um hier insgesamt aktiv entgegenzuwirken, haben wir uns dazu entschieden, auf eine Regelung zurückzugreifen, die es bereits während der Corona-Krise gab.“ Die Richtline zur Beschäftigung von unterstützenden Nichtfachkräften wurde aktuell von der hessischen Landesregierung verlängert, um eine schnellere Aufnahme der ukrainischen Kinder in den KiTas zu ermöglichen. „Da wir in unserer Kommune auch einige geflüchtete Kinder haben, denen wir einen Betreuungsplatz anbieten wollen, nutzen wir diese Möglichkeit und sind zurzeit auf der Suche nach geeignetem Hilfspersonal.“

Mit den neu entstandenen Gruppenplätzen im Haus Hufnagel sowie auf dem Bolzplatz in Ober-Beerbach können die rund 70 Kinder, die aktuell auf der Warteliste für einen Betreuungsplatz stehen, bis Ende des Jahres untergebracht werden. Aber auch diese Plätze werden nicht reichen, um den Bedarf komplett zu decken. „Zum einen haben wir momentan eine hohe Zuzugsrate von jungen Familien in Seeheim-Jugenheim“, erklärt Alexander Kreissl.  „Zum anderen ist die Nachfrage bei den Plätzen für Kinder unter drei Jahren stark gestiegen und es ist generell für uns wie für alle anderen Städte und Kommunen in Deutschland nicht einfach, hier immer schnell und passgenau eine Lösung zu finden.“ Für die geplante KiTa auf dem Bolzplatz in Jugenheim wird gerade vergaberechtlich geprüft, ob dort über den Landkreis Container beschafft werden können. Parallel dazu läuft eine Markterkundung für Modulbauten. Im Zeppelinweg, wo ebenfalls eine neue KiTa gebaut werden soll, wird momentan der Bebauungsplan für das neue Baugebiet erstellt. Findet dieser die Zustimmung der Gemeindegremien, könnte der B-Plan im weiteren Verlauf frühestens Mitte des kommenden Jahres in Kraft treten. Erst danach kann mit der eigentlichen Planung der Betreuungseinrichtung begonnen werden. Ende 2023 läuft zudem die Genehmigung für den Betrieb der „Container-KiTa“ in Malchen aus, sodass auch hier über kurz oder lang eine Lösung gesucht werden muss.