Zeitungen in einem Zeitungsständer beim Händler

Hilfe vor Ort bei der Arbeitssuche


„Durch Sie haben wir den Glauben an uns selbst gestärkt und wieder Hoffnung gefunden“, so das Fazit einer Teilnehmerin bei der Abschlussveranstaltung des Regionalprojekts „Ich lebe und arbeite in Seeheim-Jugenheim“ Ende September über die Arbeit mit Jobcoach Joe Trautmann, dem sich alle anderen aus der Gruppe umgehend anschlossen. Rund ein Jahr lang haben Arbeitssuchende aus der Gemeinde an der Maßnahme zur Förderung der eigenen Ressourcen und Kompetenzen teilgenommen, die von der Kreisagentur für Beschäftigung angeboten wird. Ziel ist es, die Teilnehmer dabei zu unterstützen, in ihrem Wohnort eine neue berufliche Perspektive zu finden.

Bereits zum zweiten Mal hat das Regionalprojekt in Seeheim-Jugenheim stattgefunden. Im Schnitt waren es zehn Teilnehmer, die sich einmal die Woche in Räumlichkeiten der Gemeindeverwaltung zu einem Workshop trafen. In Gruppen- oder auch Einzelgesprächen ging es darum, Perspektiven für die weitere berufliche Laufbahn zu entwickeln. „Ich habe hier in Seeheim-Jugenheim sehr interessante Menschen mit spannenden und außergewöhnlichen Lebensgeschichten kennengelernt“, berichtet Jobcoach Joe Trautmann. So gibt es etwa einen jungen Mann, der in Japan seine Leidenschaft für Rennboliden entdeckt hat. Dank des Regionalprojekts ist er seinem Traum, eine eigene Kfz-Werkstatt zu eröffnen, einen Schritt nähergekommen. Auch eine Finanzverwalterin aus der Ukraine hat den Mut gefunden, an ihrem künstlerischen Talent zu arbeiten und ihre Bilder öffentlich zu präsentieren. Mit bedingt durch die Corona-Lage mussten viele der Einzelgespräche als „Walk & Talk“ stattfinden, bei einem Spaziergang im Freien mit dem entsprechenden Corona-Abstand. „In den Gesprächen geht es häufig um mehr als die reine Arbeitsvermittlung“, erklärt der Coach. „Viele der Teilnehmer sind aufgrund ihrer Situation sehr frustriert und fühlen sich wertlos. Wir müssen dann erst einmal daran arbeiten.“

Elf Teilnehmer von „Leben und arbeiten in Seeheim-Jugenheim“ haben durch die Unterstützung des Regionalprojekts mittlerweile eine Arbeit gefunden: Das Ergebnis einer guten Zusammenarbeit und aktiven Vernetzung mit den Unternehmen vor Ort. Bei einem sogenannten Unternehmertag wurde beispielsweise ein Betrieb aus dem Bereich Seniorenbetreuung eingeladen, der seine Vorgehensweise bei der Personalauswahl erläuterte und den Teilnehmern Tipps rund um das Thema Bewerbung gab. „Wir sind zudem sehr dankbar, dass wir mit Bürgermeister Alexander Kreissl und Cornelia Eicher von der kommunalen Wirtschaftsförderung so engagierte Partner an der Seite haben“, unterstreicht Claudia Goes von der Kreisagentur für Beschäftigung.

Der Abschied von seinen Schützlingen fiel Joe Trautmann bei der Abschlussveranstaltung in der Malchener Bürgerhalle nicht leicht. Doch es wartet schon das nächste Regionalprojekt auf ihn. „Ich freue mich, wenn ich allen wiederbegegne“, so der Coach. Vielleicht ja demnächst in der Autowerkstatt oder bei einer Vernissage.

Weitere Informationen zum Regionalprojekt „Leben und arbeiten in…“ gibt es unter

www.ladadi.de/gesellschaft-soziales/arbeitsmarkt

Auf dem Bild: Regionalprojekt-Teilnehmerin Elena Schöner präsentiert ihre Meer-Bilder bei der Abschlussveranstaltung von „Leben und arbeiten in Seeheim-Jugenheim“ in der Bürgerhalle Malchen. Als interessierte Zuhörer (v.l.n.r.): Jobcoach Joe Trautmann, Claudia Goes von der Kreisagentur für Beschäftigung, Bürgermeister Alexander Kreissl, Cornelia Eicher von der kommunalen Wirtschaftsförderung sowie Teilnehmerin Tsehay Fishaye.