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35 Jahre Seniorenvertretung und 30 Jahre Seniorenbüro


Zwei Jubiläen gibt es in diesem Jahr im Seniorenbereich der Gemeinde zu feiern: Seit 35 Jahren bestehen Seniorenvertretung und -beirat sowie seit 30 Jahren das Seniorenbüro. Anlass für Brigitte Kruza, die aktuelle Vorsitzende der Seniorenvertretung, gemeinsam mit Jürgen Jürgensen, dem Vorsitzenden des Seniorenbeirats, einen Blick zurück zu werfen. „Es ist für uns ein besonderer Anlass, um an das zu erinnern, was von den zahlreichen Ehrenamtlichen – zu vielen, um sie an dieser Stelle alle nennen zu können – und den Vertreterinnen des gemeindlichen Seniorenbüros während der letzten Jahrzehnte mit dem Ziel der Förderung von Lebensqualität für ältere Menschen geleistet wurde und wird“, so die beiden Gremienvorstände. „Bei einem Anteil von mittlerweile fast 6.000 Seniorinnen und Senioren in Seeheim-Jugenheim wird diese Arbeit auch im Hinblick auf die Dynamik der sozialen und technologischen Entwicklung immer anspruchsvoller.“

Hier ihr Rückblick:

Die erstmalige Wahl der Seniorenvertretung auf Grundlage einer Satzung fand am 17. Juli 1990 statt. Aus ihrer Mitte wurden sieben Mitglieder in den Seniorenbeirat gewählt. Der Beirat ist das geschäftsführende Organ und wurde ab 1991 auf neun Mitglieder erweitert.

Die erste Wahlperiode war bestimmt durch die Notwendigkeit, einen Platz in dem Geflecht sowohl der gemeindlichen Gremien als auch anderer Einrichtungen wie Vereine, Verbände oder Kirchen zu finden.

In vierteljährlicher Folge wurde ein Seniorenbrief mit 3.500 Exemplaren herausgegeben.

Es gab wöchentliche Sprechstunden und den Beitritt zur „Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Seniorenvertretung“ Weiterhin wurde die Stiftung eines Seniorenehrenpreises beschlossen.

1992 fand eine Fragenbogenaktion „zur Lebenssituation älterer Menschen in Seeheim-Jugenheim“ statt. Die Erarbeitung und Veröffentlichung dieses Berichtes führte in Presse und Öffentlichkeit zu einer sehr positiven Resonanz.

Ab 1992 fand ein Seniorentreff als ständige Einrichtung statt und seit 1994 gab es die beliebte Seniorenfastnacht. Ein vielfältiges Programm für ältere Menschen wurde erstellt: Es gab unter anderem Kurse in Zusammenarbeit mit der Kreisvolkshochschule, Infoveranstaltungen und Tanzkurse.

1996 wurden die Seniorenbriefe eingestellt und stattdessen im gemeindlichen Wochenjournal eine Rubrik „Senioren aktuell“ eingerichtet. Dort wurden wichtige Infos veröffentlicht.

Man kann mit Recht sagen, dass die Einrichtung der Seniorenvertretung maßgeblich zu einer Aktivierung der Seniorenarbeit beigetragen hat.

Die Aufgabe der Seniorenvertretung, sich bei den entscheidungsbefugten politischen Gremien für die allgemeinen Interessen der älteren Generation einzusetzen, hat dann zu drei großen Projekten geführt: der Einrichtung eines Seniorenbüros und einer Beratungs- und Koordinierungsstelle (1997) sowie dem Aufbau einer kommunal koordinierten Nachbarschaftshilfe.

Das Seniorenbüro hat sich sehr schnell erfolgreich etabliert. Die erste Leiterin war Dörte Hartmann. Hauptaufgabe war die Förderung eines seniorenfreundlichen Umfelds, das Kreativität, Selbstbestimmung und Kontaktaufnahme ermöglicht. Das Ziel besteht auch heute noch darin, das Miteinander so zu gestalten, dass Vereinsamung und Depression durch die Angebotsvielfalt verhindert werden.

Bis heute gibt es Vorlesepaten, Seniorentanzgruppen, Digitalberatung, Kartenspielgruppen, Wohnberatung, Radtouren, Vorträge, Tagesfahrten, Ausstellungen, Mittagstische, Theaterfahrten und Reisen, die speziell auf die Bedürfnisse von Senioren zugeschnitten sind, einen neuen Infokasten vor dem Rathaus, Speed-Dating, ein großes Sommerfest, die Nachbarschaftshilfe und vieles mehr.

Das Seniorenbüro wird schon seit vielen Jahren von Andrea Lehrian geleitet. Sie hat etwa 400 aktiv teilnehmende Seniorinnen und Senioren in ihrem Verteiler, erstellt mit zahlreichen Ehrenamtlichen das jährliche Seniorenprogramm mit rund 50 Veranstaltungsangeboten, hilft bei der Rentenantragsstellung und vermittelt Hilfeleistungen bei häuslicher Pflege. Bei ihr laufen auch die Fäden der Nachbarschaftshilfe oder der Wohnberatung zusammen.

Auf dem Bild: Freuen sich über 35 Jahre Seniorenvertretung und – beirat sowie 30 Jahre Seniorenbüro: Die Mitglieder des aktuellen Seniorenbeirats mit ihrem Vorsitzenden Jürgen Jürgensen (zweiter von links hinten), der Vorsitzenden der Seniorenvertretung Brigitte Kruza (zweite von rechts vorne) gemeinsam mit der ehemaligen und jetzigen Leitung des Seniorenbüros Dörte Hartmann und Andrea Lehrian (erste und zweite von links vorne) sowie Bürgermeisterin Birgit Kannegießer.